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Workshop: Antimuslimischer Rassismus als Radikalisierungsfaktor

Fragt man Menschen muslimischen Glaubens, dann geben viele an, in ihrem Leben mindestens einmal Erfahrung mit Diskriminierung aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Herkunft erfahren zu haben. Viele Muslim*innen fühlen sich in vielen Teilen der Erde als Opfer von Diskriminierung und Anfeindungen. Es ist wissenschaftlich nachvollziehbar, dass antimuslimischer Rassismus und weitere Formen der (institutionellen) Diskriminierung zur Hinwendung junger Menschen zum Islamismus beitragen können. Diskriminierungserfahrungen fördern die Opferperspektive von Teilen der Muslim*innen weltweit. Das kann wiederum zu bedingungslosem Solidarisierungsverhalten führen, was als ein bedeutender Faktor von islamistischen Radikalisierungsprozessen bezeichnet werden kann. Islamistische Gewalttaten wurden und werden immer wieder mit einem behaupteten Opferstatus der „Umma“, also der Gemeinschaft aller Muslim*innen weltweit, legitimiert.

Rassistische, rechtsextreme und islamistische Ideologien bedingen und „befeuern“ sich zum Teil gegenseitig. So mobilisieren Rechtsextremist*innen häufig mit einer behaupteten „Islamisierung“ und Islamist*innen mit einer angeblich verbreiteten „Islamophobie„. Und es gibt noch weitere erkennbare Parallelen: „Ideologisch beispielsweise treffen sich Islamist_innen und Rechtsextreme im Antisemitismus und Antipluralismus“, heißt es im Forschungsbericht Hassliebe des Institutes für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. (Das gesamte Dokument finden Sie hier.)

Was wird im Workshop vermittelt?

In unserem neuen Workshopkonzept geht es darum, die Mechanismen der Zuschreibung von Eigenschaften und der Konstruktion von Wahrheit in der salafistischen Ideologie und im Neo-Rassismus zu verdeutlichen und dagegen zu sensibilisieren. Die Konstruktion von Muslim*innen als „die Anderen“ funktioniert ähnlich wie die Zuschreibung einer angeblich minderwertigen „Rasse“ im traditionellen Rassismus. Dadurch entsteht das Bild eines kollektiven „Wir“ gegen ein feindseliges „Die„. Extremistische Salafist*innen deuten dies häufig als gesamtgesellschaftliche Islamophobie und nutzen dies für ihre Propaganda. Teilweise können sie damit auch nicht-extremistische Muslim*innen mobilisieren. In dem Workshop werden ebenso die klaren Unterschiede zwischen den Phänomenen Islamismus und Rechtsextremismus vermittelt, denn es bleiben separate Phänomene mit klaren Abgrenzungen zueinander. Im Fokus steht der antimuslimische Rassismus als Radikalisierungsfaktor.

Wie werden die Inhalte vermittelt?

Um junge Menschen zu erreichen, benutzen wir zur Vermittlung die Methode Sketchnoting, also das kreative Zeichnen und Schreiben von komplexen Zusammenhängen in einer Notiz (-> siehe Beispielbild). Dies soll helfen, Zusammenhänge und Erkenntnisse zu diesen Themen darzustellen und zu begreifen.

Wie kann ich einen Workshop buchen?

Wenn Sie Interesse an dem Workshop für Ihre Klasse oder Jugendgruppe haben, nehmen Sie direkt Kontakt zu Daniel auf unter der 0179/4206193 oder per Mail.

Alle Materialien werden durch uns bereitgestellt. Passende Räume können kurzfristig organisiert werden. Der Workshop ist, wie alle Angebote von Wegweiser im Vest, für Teilnehmende und Kooperationpartner*innen kostenfrei. In jedem Workshop werden die Ergebnisse der Teilnehmenden je nach lokaler Gegebenheit nur mit dem Einverständnis der jungen Autor*innen (on- oder offline) veröffentlicht und gewürdigt.

Das Konzept entstand im Rahmen der Vorbereitung zu den Aktionswochen gegen Rassismus 2020, in Kooperation mit der VHS der Stadt Castrop-Rauxel.

 

Beispiel für ein Sketchnote aus der Wegweiser-Arbeit